Einbruchschutz und Gaunerzinken
Im Jahr 2024 stieg die Zahl der Wohnungseinbrüche in Deutschland auf 78.436 Fälle an, hinzu kommen noch einmal 107.861 Fälle von Diebstählen aus Keller- und Dachbodenräumen. Manchmal sind bei diesen Einbrüchen kleine Zeichen - so genannte Gaunerzinken - im Spiel. Kennen Sie diese geheimen Zeichen und ihre Bedeutung?
Was sind Gaunerzinken?
Gaunerzinken sind Zeichen, die manchmal gut sichtbar und offen, aber manchmal auch leicht versteckt angebracht werden. Zum einen können sie aufzeigen, was in einem Haus zu holen ist, wer dort wohnt, wann jemand zuhause ist oder ob Hunde gehalten werden. Zum anderen gibt es kaum sichtbare Zeichen, die überprüfen sollen, ob die Besitzer eines Hauses aktuell im Urlaub sind.
Gaunerzinken einfach erklärt
Gaunerzinken sind seit dem 16. Jahrhundert bekannt und werden auch heute noch eingesetzt, um Gebäude zu markieren oder um herauszufinden, wann ein Einbruch stattfinden sollte.
Achten Sie deshalb auf Dinge, die nicht mehr so sind, wie Sie sie hinterlassen haben. Gaunerzinken können z.B. wie folgt aussehen:
- Zeichen mit Kreide oder Edding an Wänden oder Boden.
- Prospekte, Müll oder Kartons direkt vor der Haustür
- Stöckchen eingeklemmt in Rollläden, der Haustür oder dem Garagentor
- Anders positionierte Mülltonnen oder Fußmatten
Arten von Gaunerzinken
Gaunerzinken sind nicht immer als solche zu erkennen. Oder würden Sie Verdacht schöpfen, wenn ein Prospekt eingeklemmt in Ihrer Haustür steckt oder eine Broschüre so auf Ihrer Fußmatte liegt, dass Sie sie aufnehmen müssen, um die Fußmatte wieder benutzen zu können?
Gaunerzinken mit Kreide
Gaunerzinken mit Kreide oder Lackstift auf Boden oder Wände gemalt ist der Klassiker bei den Gaunerzinken. Durch die Art des aufgemalten Zeichens lassen sich einem Haus spezifische Bedeutungen zuordnen, die dann von anderen erkannt werden können, ohne dass diese das Haus beobachten müssen. Viele dieser Zeichen sind bereits bekannt, aber die Einbrecher können sich auch ganz neue ausdenken.
Gaunerzinken mit Prospekt
So lässt sich herausfinden, ob jemand in den nächsten Tagen in das Haus hinein oder hinausgeht: Die Täter legen ein Prospekt so auf die Fußmatte, dass man gezwungen ist dieses wegzuräumen, wenn man in das Haus möchte. Wenn die Einbrecher das Prospekt in einigen Tagen genauso vorfinden, wissen sie, dass dort aktuell niemand zuhause ist. Alternativ klemmen Täter das Prospekt zwischen die Türritze.
Gaunerzinken mit Mülltonne
Eine andere Art um herauszufinden, ob jemand zuhause ist. Die potenziellen Einbrecher schieben die Mülltonne vom angestammten Platz weg - zum Beispiel an die Straße. Wenn jemand dort wohnt, würde er die Mülltonne wahrscheinlich schnell wieder an den Ursprungort stellen. So können die Täter schon von weitem sehen, ob jemand aktuell in dem Haus lebt oder ob die dort lebenden Menschen aktuell in den Ferien verreist sind.
Gaunerzinken mit Stöckchen
Sehr subtil und wird von den meisten Menschen gar nicht als Gaunerzinken wahrgenommen: Das kleine Stöckchen in den Schlitzen der Rollläden, in der Ritze der Haustür oder dem Garagentor. Sobald die Rollläden bedient werden, fällt das Stöckchen raus. Ebenso, wenn das Garagentor oder die Haustür aufgehen. Sollte das Stöckchen aber in einigen Tagen so dort noch stecken, ist das Haus aktuell nicht bewohnt!
Bedeutungen von Gaunerzinken
Viele der damaligen Gaunerzinken sind mittlerweile entschlüsselt worden und die Bedeutungen sind bekannt. Hier haben wir Ihnen einmal einige der bekanntesten Gaunerzinken mit den dazugehörigen Bedeutungen dargestellt.
Eine Person alleine
Kein Mann hier
Nur Männer hier
Fette Beute
Leerstehend
Vorsicht Hund
Reiche Leute
Nichts zu holen
Etwas zu holen
Gute Gelegenheit
Hier lohnt es sich
Nur alte Leute
Circa 80 % aller Einbrecher lassen sich durch von außen sichtbare Maßnahmen in Sachen Einbruchschutz abschrecken. Verstecken Sie also Außenkameras, Alarmsirenen und Bewegungsmelder nicht! Auch deutlich sichtbare Aufkleber und Schilder, dass der Bereich videoüberwacht und alarmgesichert ist, sind sinnvoll.
So können Sie sich schützen!
Diebe und Einbrecher suchen nach Objekten, in die sie einfach gelangen können und die möglichst wenig Risiko und Aufwand verheißen. Warum sollte man irgendwo einbrechen, wenn von außen schon deutlich sichtbar ist, dass jemand Wert auf Einbruchschutz gelegt hat. Dann geht man lieber ein Haus weiter. Hier einige Möglichkeiten, um sein Haus sicherer zu machen.
Mechanische Sicherungen
Die Überwindung einer guten mechanischen Sicherung kostet Einbrecher viel zu viel Zeit.
Videoüberwachung
Verstecken Sie Ihre Außenkameras nicht: Gut sichtbare Außenkameras und Schilder wirken abschreckend.
Alarmanlagen mit Sirenen
Schon bloße Aufkleber an Türen und Fenstern, die auf eine Alarmsicherung hinweisen, bieten einfachen Schutz.
Bewegungsmelder mit Licht
Ein Bewegungsmelder, der den ganzen Eingangsbereich gut ausleuchtet, vertreibt Einbrecher.
Anwesenheitssimulation
Eine Smart Home-Anwesenheitssimulation lässt ein Haus bewohnt erscheinen und schreckt pozenzielle Einbrecher ab.
Falsche Gaunerzinken
Drehen Sie den Spieß doch einfach um: Machen Sie selbst ein Zeichen, dass bei Ihnen nichts zu holen ist.
Diese Fehler sollten Sie nicht machen!
- Wenn Sie in den Urlaub fahren, sollten Sie nicht alle Rollläden schließen. Permanent heruntergelassene Rollläden zeigen Einbrechern direkt an, dass hier niemand im Haus ist.
- Verstecken Sie keine Schlüssel unter der Matte oder in der Nähe der Eingangstür. Einbrecher kennen viele Verstecke, zudem könnten Sie bei der Entnahme des Schlüssels bereits einmal beobachtet worden sein.
- Auch wenn Sie ab und an mal etwas im Garten streichen oder installieren: Lassen Sie keine Leitern oder andere Gegenstände im Garten, mit denen ein Einstieg schnell zu bewerkstelligen ist.
- Auch wenn man sich im Sommer ungestört sonnen will: Hohe Hecken oder blickdichte Zäune von allen Seiten begünstigen Einbrüche. Diebe suchen sich Stellen, bei denen sie sich sicher sind, nicht gesehen zu werden.
- Ein Bewegungsmelder, der nur angeht, wenn jemand nah am Haus ist, ist nicht ratsam. Besser mehrere Melder positionieren und direkt den Garten und Zugangswege mit ausleuchten, damit schon vorher jemand gesehen werden kann.
- Ein überquillender Briefkasten mit Post zeigt unmissverständlich an, dass niemand zuhause ist. Bitten Sie Nachbarn die Post von Zeit zu Zeit zu entnehmen.
Videos und Downloads zu diesem Thema
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